Attentate, Geiselnahmen, Enthauptungen – islamistischer Terror dominiert aktuell das Nachrichtengeschehen und prägt die Wahrnehmung einer ganzen Religion. In Stockholm steht Ashkan «Ich bin ein Moslem. Das ist nicht dasselbe, wie ein Terrorist. Ich vertraue Dir, vertraust Du mir? Umarme mich.» Passanten bleiben stehen, beobachten das geschehen, machen Bilder. Konflikte hat es während des Drehs nicht gegeben, aber sehr viele gerührte Menschen, die Ashkan in ihre Arme geschlossen haben.
In New York City und Toronto wurde dieses Experiment auch gemacht. In Toronto stand der Psychologie-Student Mustafa Mawla für das Projekt da. Eine ungewohnte Erfahrung für Mustafa: «Ich musste mich daran gewöhnen. Ich bin kein besonders geselliger Mensch, sondern eher introvertiert. Aber dadurch, dass mir die Augen verbunden wurden, konnte ich nicht wahrnehmen, wer mich umarmt. Ich wusste nicht welche Hautfarbe oder welche Religion die Person hatte. Es war für mich einfach ein Moment, in dem zwei Seelen miteinander eine Verbindung eingehen. Auf Youtube erhalten die Macher viele positive Rückmeldungen, aber auch Kritik. Die kommt sogar aus muslimischen Reihen. Ein Nutzer etwa schreibt, das muslimischen Männern das Umarmen von Frauen verboten sei. Mustafa Mawla hält eine solche sehr wörtliche Auslegung des Korans für nicht angemessen: «Sie gehen davon aus, dass eine Umarmung direkt zu Sex führt. Ich denke, das hat etwas mit meiner Fähigkeit zu tun meine Sexualität zu kontrollieren. Ich kann auch jemanden umarmen ohne direkt an Sex zu denken.»